Datum: [ 19.10.2007 ] Anlass: [ CD-Release Jazzhaus ] Und wieder haben es [die Leute] geschafft, einen Gastmusiker bis aufs Äußerste auszunutzen ! Aber es wäre ja auch unrealistisch von mir, es abzulehnen, den Tagebucheintrag zu übernehemen. Auch wenn ich nicht genau weiss, wo ich anfangen soll. Ich schreib was zum Anlass der CD Releaseparty. Zwar gäbe es über die amüsanten Proben auch was zu sagen, aber wen interessiert es schon, ob Hechta laut spielt oder Kropi am Vorabend der Release-Party noch kurz seinen Verstärker in Einzelteile zerlegt. Freitag den 19.10.2007, 15.00 Uhr: es ist sehr unrealistisch, überhaupt einen Parkplatz beim Jazzhaus in Freiburg zu finden, aber nach langem Hin und Her, will sagen: den Verkehr zum Stillstand gebracht, bin ich da. [die Leute] haben mich als Gastmusiker eingeladen und wer schlägt so ein Angebot aus, wenn er die Möglichkeit hat im Jazzhaus zu spielen. Dies wäre sehr unrealistisch, denn ein volles Haus und Party ist garantiert! Also wie gesagt, Parkplatz gefunden und meine Orgel ausgeladen , es sind schon alle da. Außer Tom, aber das ist scheinbar normal, die Anlage steht und Hechta spielt die ersten Töne. Es errinert mich an das T-shirt von [die Leute] : “es ist wichtig dass es laut ist”. Auch Kropi dreht fleißig an seinem Volumenregler (nachdem er den Verstärker wieder zusammen gebaut hat). Und dann endlich darf ich auch mal ein paar Töne aus meiner Orgel quetschen. Kommentar von Claudius (dem Mann am Mischer): “Es ist unrealistisch, wenn die Orgel so laut ist und im Vordergrund steht“. „Schade“, denk ich für mich, aber ich bin ja auch nur der Gastmusiker. Bonzos Schlagzeug klingt geil und Schnubies Bass gibt der Sache den nötigen Rest. Eigentlich wäre es nun gut, wenn Tom auch da wäre, und genau in diesem Moment steht er auch schon da und singt wie ein GOTT (ein bisschen übertrieben, aber ich wurde dazu gezwungen dies zu schreiben...holt mich endlich aus diesem Kellerloch raus!) ins Mikrophon. Soundcheck vorbei und voller Vorfreude bin ich gespannt, was der Abend bringt. 20.00 Uhr: die Band WIR steht auf der Bühne. Wow, so jung und schon so laut und gut! Ja, es ist realistisch das es WIR schaffen könnten. Auf jeden Fall ist schon Party angesagt und das Jazzaus ist mit ca 500 Leuten voll. Nach kurzem Umbau geht es auch schon gleich weiter mit der Band Olney Air aus Berlin. Der absolute Hammer! Nicht nur die Bassistin. Vielseitige eigenständige Indierockmusik oder einfach nur geil. Der Keller bebt, unrealistisch, einfach sitzen zu bleiben und nicht mit zu grölen, springen tanzen ... Und dann war es so weit, die Leute betreten die Bühne. Man merkt die Anspannung bei jedem, aber die legte sich bereits nach dem ersten Song. Mit einer Leichtigkeit und viel Spass rocken die Leute das Haus. Die Fans singen die Texte und wenn man die Augen dabei schließt bekommt man eine Gänsehaut, weil eine ganz persönliche Harmonie zwischen der Band und dem Publikum besteht. Dann endlich darf ich auch mal in die Tasten hauen. Mit den Worten aus Toms Mund “wo ist eigentlich Bernd das Brot” komm ich auf die Bühne, wir spielen die Songs “Unrealistisch und Manchmal”. An dieser Stelle möchte ich sagen, manchmal wäre es schön bei noch mehr Songs mitzuspielen, denn es hat mir unheimlich Spass gemacht mit [die Leute] auf der Bühne zu rocken ! Nach ein paar Zugaben ist dann auch schon das Konzert vorbei. An diesem Abend ist noch Semestereröffnungsparty im Jazzhaus, manche gehen und andere kommen. Und damit auch die noch in den Genuss guter Musik kommen, entschließt sich der Veranstalter dazu, dass [die Leute] um 1.30 Uhr nochmal 20 Minuten spielen sollen. Und das taten Sie mit tatkräftiger Unterstützung von der Band Olney Air als GoGo Tänzer, und wieder bebte der Keller . Ein schöner Abend ging zu Ende, und wer weiß, vielleicht darf ich ja wiedermal als Gastmusiker bei [die Leute] dabei sein,ich fände das gar nicht unrealistisch. Euer Brot (formerly known as Bernd) |
Datum: [ 28.04.2007 ] Anlass: [ Rock in den Mai ] So schnell geht ein Jahr rum, manchmal ist es einfach nicht Fassbier! Wieder ist unser „Jahreskonzert“ und nach mehr als einem halben Jahr Abstinenz kommen wir zurück auf die Bühne. Auch dieses Jahr haben wir uns ein paar der geilsten Bands gekrallt und sie mit Knebelverträgen dazu gezwungen im bezaubernden Münstertal ihr bestes zu geben, die Belchenhalle endgültig zum Einsturz zu bringen. Die Halle hat aber auch dieses Jahr alles ausgehalten und steht da wie eine eins! Anders war diesmal nur die Tatsache, dass alle fast Bands – sagen wir es mal vorsichtig – so ein bisschen später gekommen sind als abgesprochen. Sei es nun weil kein Babysitter da war, weil man die Zeit verwechselt hat oder weil man noch einen Basser am Bahnhof in Freiburg abholen musste. Im Prinzip aber hat das alles dann doch noch wunderbar geklappt, jede Band hatte ihren Soundcheck und man konnte sich in aller Ruhe auf die eigentliche Party konzentrieren. Aber, ach – was war denn da mit den Zuschauern los? Anscheinend hat eine gewisse Party in einem Kuhstall (oder so ähnlich) einen Haufen Leute angezogen, die sonst vielleicht eher RICHTIGE Musik hören. Vielleicht lag es auch an der Tatsache, dass eben jener Hühnerstall (ich komme beim besten Willen nicht mehr auf den Namen des Veranstaltungsortes) die Plakate für das Rock in den Mai überklebt oder sonst wie entsorgt hat. Da gratulieren wir – das hat jedenfalls geklappt. In wie fern das jetzt fair und/oder der Anlass für die nicht ganz 500 zahlenden Zuschauer ist oder nicht mag ich jetzt nicht beurteilen. Jedenfalls war das RidM schon besser besucht. Was aber nichts daran ändert, dass wir dieses Jahr auch wieder das beste Line-Up weit und breit hatten! Die Tatsache, dass einige Gemeinden dann aus unerfindlichen Gründen noch weitere Plakate „entsorgt“ haben tat wohl ihr übriges. Vielleicht war die Begeisterung nicht so groß, dass was für Gitarren freunde gemacht wird, was unterm Strich dann auch noch einem guten Zweck zukommt. Jedenfalls spricht das in unseren Augen Bände darüber, wie Kommunalpolitiker mit nicht von der Gemeinde unterstützten, autarken Jugendangeboten umgehen. Wir bitten also darum bei eventuellen Wahlkampf-Veranstaltungen von einer Unterstützung unsererseits besser mal nicht auszugehen. Aber das war es dann auch schon mit den ärgerlichen Dingen im Vorfeld. Wir wollen den extrem peinlichen Anruf des Vaters einer Band, die für das Rock in den Mai nicht angenommen wurde jetzt mal einfach unter den Tisch fallen lassen. Sonst steht nicht nur eine Band, sonder gar eine gewisse Publikation plötzlich in einem ganz eigenartigen Licht da! *frechgrins* Um Schlag 20:00 Uhr (naja – mit der üblichen viertel Stunde Verspätung) ging es dann auch schon los und das Rock in den Mai hat einer Welturaufführung (nicht die einzige für diesen Abend) beiwohnen dürfen. Periscope standen zum ersten Mal auf der Bühne und eröffneten das Konzert mit einer Mischung aus eigenen Songs und Cover-Versionen, die es den Mädels vorne an der Bühne augenscheinlich ein wenig schwer machte die Höschen anzubehalten! Die Jungs gaben 20 Minuten lang alles und wurden auch mit Applaus und Schulterklopfen dafür belohnt. Eine Zugabe war dann auch noch drin. Wo [die Leute] doch dieses Jahr den „Rausschmeisser“ spielen durften, fanden wir es nicht so schlimm, wenn sich der Zeitplan ein wenig nach hinten verschiebt. Während Periscope spielten hat sich meine Wenigkeit backstage mit der nachfolgenden Band „Wir“ unterhalten über Konzerte, Verwirrung stiftende Bandnamen, CDs und Auftritte die sowohl „Wir“ als auch wir (also [die Leute]) zu absolvieren haben. Dabei kam - spaßig, spaßig – raus, dass zwar beide Bands dieses Jahr das Vergnügen haben den CSD in Freiburg zu beschallen, aber nur eine Band davon wusste, was ein CSD überhaupt ist. Nach der Aufklärung über den Sachverhalt leichter Schock seitens der Band aus Endingen, fliegende Schlagzeugstöcke vom Drummer in Richtung Sänger und „Oh nein – nicht schon wieder“ Ausrufe. Was immer die Jungs mit „Nicht schon wieder!“ gemeint haben – mich hat die Sache prächtig amüsiert. Und so geschockt haben wir „Wir“ dann auch auf die Bühne geschickt. Man kann aber nicht behaupten, dass der Schock so tief gesessen hätte, dass die Performance darunter gelitten hat. „Wir“ haben ein solides Set runter gezogen, das Publikum mitgenommen und begeistert (auch hier gab es wieder eine Zugabe) und ich tippe mal einfach drei bis siebzehn Mädchenherzen und vielleicht sogar das eine oder andere „CSD-Herz“ (ich lege meine Hand dafür allerdings nicht ins Feuer) erobert. Recht so! [die Leute] sind überaus zufrieden, dass sie „Wir“ gefunden und eingeladen haben und irgendwie gehen wir davon aus, dass das nicht das letzte mal war, dass wir und „Wir“ zusammen gespielt haben. Ist doch eine Grundvoraussetzung für einen Auftritt beim RidM, dass man sich gegenseitig hin und her, vor und zurück einlädt! Wir danken „Wir“ und widmen uns einer Band, die mit ihrem Namen nicht ganz so große Verwirrung stiftet. Als nächstes standen nämlich die Smart Dogs auf dem Spielplan, die mit ihrem Karma-Rock (wir mussten allerdings noch dafür sorgen, dass der Sänger auch zu seinem Karma kommt – sonst wäre da am Ende noch alles kolossal den Bach runter gegangen – aber das ist ja eine unserer leichtesten Übungen) und einer gehörigen Portion „LAUT“ das Publikum umgeblasen haben. Und dank des Karmas blieb auch kein Auge trocken und es wurde getanzt, gesungen und gefeiert im Publikum. Jahaaaa! So haben wir das gerne! Noch mehr Applaus, noch eine Zugabe und ab dafür! Dann kam ein weiterer Höhepunkt. Man will es eigentlich nicht fassen wie viele das dieses Jahr wieder waren – sechs an der Zahl! Unsere heiß und innig geliebten Glämma-Görls von „Daisy Goes Crazy“ verwandelten nach zwei Jahren Pause (man weiß es nicht, man weiß es nicht – lag das an der Sache mit dem Nachwuchs oder waren die doch auf Welttournee?) endlich wieder eine Bühne in eine glitzernde Welt mit grandiosen Ansagen, charismatischer Performance und vor allem vier der aller-aller-aller-tollsten Mädels wo gibt auf Welt. Wie lange, vergötterte Daisys, haben wir uns schon gewünscht, dass wir zusammen mal wieder auf der Bühne stehen? Ich glaube seit wir mit euch damals diesen erfolgreichen Revue-Film gedreht haben, oder? Ungeachtet der Tatsache, dass einige der Rock-Hörer ein wenig erstaunt waren ob der Show, die so eben ausschließlich „Daisy Goes Crazy“ hinkriegt, wurden auch hier die gebenedeiten unter den „Hollywood-Divas in the making“ abgefeiert, wussten doch alle, dass ein wenig was glamouröses vor der aufkommenden „gerechtes Brett Front“ eine willkommene Abwechslung war. Denn jetzt war es dann so weit. Die neue große Liebe von [die Leute] betrat die Bühne um das gesamte Festivalpublikum komplett in einen adrenalin-triefenden Hexenkessel zu verwandeln. Aqua Ardens aus Saarbrücken stand auf der Bühne und war einfach nur noch geil. Eine agile Band, ein Sänger der sich den letzten Rest Seele aus dem Leib singt, zeitweise sogar brüllt, eine tighte Schießbude und ein umwerfender Gesamteindruck. Schon als ich das erste mal – damals im Jazzhaus Freiburg am Rampe 07 Wettbewerb - das Glück hatte diese Band auf der Bühne losdonnern zu sehen, habe ich es schier nicht glauben können, dass diese Band (wie seinerzeit auch wir) nur den zweiten Platz belegt hat. Aber den ersten haben sie am Rock in den Mai definitiv nachgeholt. Mitreißend ist dafür wohl der passendste Ausdruck. Das rockende Publikum wurde schweißnass und das eine oder andere Mädchen im Publikum fand wohl nicht nur die Musik und die Show sensationell! Jedenfalls war das der Beginn einer sensationellen, großen Liebesgeschichte, die hoffentlich bald fortgeführt werden kann. Und deswegen auch hier: Frenetischer Applaus – Zugabe und vielen Dank! Dann endlich war es so weit. Durch die Zugaebn und die tollen Konzerte vorne dran etwas später als erhofft, durften [die Leute] wieder da hin, wo sie einfach hin gehören: Auf die Bühne, vor Publikum, das feiern will. Und augen- und ohrenscheinlich hat das Publikum das ähnlich gesehen. Als während dem ersten Song schnell mal eben durchgesagt wurde „Tut gut wieder hier zu sein“ wurde das vom RidM Publikum entsprechend lautstark honoriert! Wir sind gerührt und verbeugen uns auch auf diesem Wege noch einmal. Für uns vor allem interessant – außer der Frage, ob wir nach diesem hochkarätigem Programm im Vorfeld noch mithalten können – wie kommen denn wohl die neuen Songs an? Nach der langen Zeit im Studio und im Proberaum sind die neuen Songs für uns ja schon alte Bekannte, aber was sagen bloß diejenigen, für die wir das alles machen? Gleich zwei Weltpremieren (namentlich „Unrealistisch“ und „Viel zu spät“) wurden zum Besten gegeben und wir bilden uns ein, dass sie gut angekommen sind. Überhaupt bestand das Set von [die Leute] knapp zur Hälfte aus Songs vom kommenden Album, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Im Gegenteil. Als nach zwei Zugaben ausgerechnet nach einem brandneuen Stück (Polaroid) verlangt wurde, taten wir das, was wir normalerweise eben nicht tun: Wir haben ein Lied zweimal gespielt. Damit das aber nicht wieder passieren muss, wird „Polaroid“ demnächst als so genannter „roughmix“ bei myspace hochgeladen. Also immer wieder mal draufschauen. Außerdem soll an dieser Stelle darauf hingewiesen werden, dass der Verkaufsstart von unseren streng limitierten T-Shirts ein voller Erfolg war und dass über Jazzhaus Records der Restbestand im Internet bestellt werden kann! Und dann war der Zauber schon wieder vorbei. Ein Abschlussbier mit den übrig gebliebenen Bands und schließlich und endlich wurden auch [die Leute] aus der Belchenhalle gefegt. Hat wieder Spaß gemacht. Wir haben uns prächtig, gar königlich amüsiert und freuen uns schon auf die Gegeneinladungen von den anderen Bands! |